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Erfolgreiche Nachwuchsgewinnung mit Girls'Day und Boys'Day

Grafik zum Blogbeitrag Nachwuchsgewinnung

Neue Perspektiven schaffen und Geschlechterklischees abbauen beim Girls'Day und Boys'Day

Die Aktionstage Girls'Day und Boys'Day bieten Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit, junge Menschen für Berufe zu begeistern, die oft von Geschlechterklischees geprägt sind und deshalb bislang vielleicht noch nicht auf der Liste möglicher Wunschberufe standen. Ein Blick auf den Friseur*innenberuf und den Beruf der Milchtechnolog*in zeigt, wie sich Berufsbilder durch gesellschaftliche, technologische und kulturelle Entwicklungen verändern – und welche Chancen sich dadurch für mehr Vielfalt und eine zukunftsorientierte Personalgewinnung ergeben.

Milchtechnolog*in: Technik, Nachhaltigkeit und Verantwortung

Die Milchtechnologie ist ein spannendes Beispiel dafür, wie sich Berufsbilder wandeln und neue Zielgruppen erschließen können. So ist der Anteil von Frauen unter den Milchtechnolog*innen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, was unter anderem auf veränderte Anforderungen und gesellschaftliche Trends zurückzuführen ist. Während der Beruf früher vor allem körperlich geprägt war, erfordert er heute ein hohes Maß an technischem Verständnis und analytischen Fähigkeiten.
Moderne Maschinen und computergesteuerte Anlagen übernehmen viele manuelle Aufgaben, wodurch sich der Fokus auf die Überwachung komplexer Produktionsprozesse verlagert hat. So ist der Beruf für junge Frauen interessant, die technisches Know-how und handwerkliches Geschick kombinieren möchten. Themen wie Nachhaltigkeit, ökologische Landwirtschaft und Regionalität gewinnen in der Milchwirtschaft zunehmend an Bedeutung.

Grafik zum Beruf Milchtechnologin


Der Anstieg des Frauenanteils in der Milchtechnologie zeigt, wie Berufsbilder sich durch technische, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen öffnen können. Solche Tendenzen sieht man auch in anderen Berufen, wie dem der Winzer*in. Hier stieg der Anteil der Frauen seit 2005 von 19 auf 26 Prozent, bei den Fahrzeuglackierer*innen von 6 auf 20 Prozent. Diese Entwicklungen sind ein starkes Argument, Aktionstage wie den Girls’Day zu nutzen, um junge Frauen auf Berufsfelder aufmerksam zu machen, die ihnen zuvor vielleicht weniger bekannt waren. Um die 140 Schülerinnen konnten den Beruf der Milchtechnologin beim Girls'Day 2024 kennenlernen.

Beruf Friseur*in: Vom Klischee zum kreativen Handwerk

Ein weiteres Beispiel ist der Beruf der Friseur*in. Lange Zeit als typischer "Frauenberuf" wahrgenommen, zeigt sich inzwischen, wie sich gesellschaftliche Entwicklungen, veränderte Berufsbilder und kulturelle Vorbilder auf die Geschlechterverteilung in der Branche auswirken können. Heute wird der Beruf als anspruchsvolles Handwerk gesehen, das Kreativität, Präzision und Beratungskompetenz vereint. Diese Entwicklung macht den Beruf zunehmend auch für Männer attraktiv, die ihre gestalterischen Talente in einem handwerklichen Umfeld einbringen möchten. Ein weiterer Faktor ist die wachsende Bedeutung von Pflege und Styling: Männer investieren zunehmend in hochwertige Produkte und spezialisierte Dienstleistungen wie Barbering oder Bartpflege.

Diese Trends machen Männer nicht nur zu einer wichtigen Zielgruppe, sondern auch zu gefragten Profis in der Branche.

Grafik zum Beruf Friseur


Unterstützt wird diese Entwicklung durch Vorbilder aus der Popkultur, die zeigen, dass Erfolg und Leidenschaft im Beruf Friseur*in geschlechtsunabhängig sind. Zudem bietet der Beruf Friseur*in viele Freiheiten. Die Möglichkeit zur Selbstständigkeit und flexible Arbeitszeiten sprechen viele Menschen an. In den vergangenen zehn Jahren, ist der Anteil der Männer in diesem Beruf von zehn auf über 30 Prozent gestiegen. Am Boys'Day 2024 konnten 130 Schüler den Beruf Friseur*in kennenlernen.

Die Bedeutung von Rolemodels in der beruflichen Orientierung

"Begegnungen mit Role Models sind zentral für die Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern hin zu Berufen jenseits von Geschlechterklischees", erklärt Wenka Wentzel, wissenschaftliche Fachreferentin vom Girls'Day und Boys'Day. "Die Befragung der Girls'Day-Teilnehmerinnen und Boys'Day-Teilnehmer 2023 hat gezeigt, dass es für 85 Prozent der Mädchen und Jungen sehr hilfreich war, mit Leuten zu sprechen, die in den Girls'Day- bzw. Boys'Day-Berufen arbeiten."

Grafik zu Informationen zu Berufen und Arbeitswelt

Die Bedeutung von Rolemodels für eine klischeefreie Berufsorientierung zeigt sich deutlich in den positiven Erfahrungen der Jugendlichen am Girls'Day und Boys'Day und ihren Rückmeldungen dazu. Jugendliche finden es besonders hilfreich, in den direkten Austausch mit Fachkräften zu gehen. Insbesondere in geschlechteruntypischen Berufen bietet dies nicht nur authentische Einblicke in den Arbeitsalltag, sondern ermutigt Schüler*innen auch dazu, ihre eigenen beruflichen Interessen zu erkunden. Solche Begegnungen fördern Offenheit, erweitern den Horizont und ermutigen die Jugendlichen, neue Wege in der Berufs- und Studienwahl einzuschlagen, ohne sich von gesellschaftlichen Rollenerwartungen einschränken zu lassen.

Erfolgreiche Nachwuchsgewinnung

"Die Aktionstage Girls'Day und Boys'Day tragen aktiv dazu bei, Geschlechterklischees abzubauen und neue berufliche Perspektiven für Kinder und Jugendliche zu schaffen", erklärt Tabea Schroer, Projektleitung des Girls'Day und Boys'Day. "Zudem ist sowohl bei den teilnehmenden Jugendlichen als auch bei den teilnehmenden Unternehmen die Zufriedenheit hoch. Die Chancen stehen gut, dass sich Unternehmen und zukünftige Fachkräfte am Aktionstag begegnen."

Jedes vierte Unternehmen, welches sich mehrfach am Boys'Day beteiligt hat, bekommt Bewerbungen von ehemaligen Teilnehmern für ein Praktikum oder eine Ausbildung, bei mehrfacher Teilnahme am Girls'Day sind es sogar 38 Prozent. Die Transferquote liegt bei beiden über 70 Prozent. Die Aktionstage dienen also nicht nur zum Abbau von Geschlechterklischees, sondern auch als Türöffner für die berufliche Zukunft der Jugendlichen.

Erschienen: HR Performance 1/2025, www.hrperformance-online.de | auch zu lesen unter: www.hrperformance-online.de/zeitschrift

Autorinnen: Jennifer Reker, Lena-Elisa Menkhaus

Spannende Beiträge von Unternehmen und Institutionen, die sich am Aktionstag 2025 beteiligt haben, finden sich hier für den Girls'Day: www.girls-day.de/ueber-den-girls-day/girls-day-2025/2025 und hier für den Boys'Day: www.boys-day.de/ueber-den-boys-day/boys-day-2025/2025